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Kompetenzen
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dokumentationskompetenz
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Wer technische Dokumente erstellt und bearbeitet, sollte sich in der Materie
auskennen. Er muss nicht jeden möglichen Fehler selbst gemacht haben,
sollte aber aus den Fehlern anderer lernen können.
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Es gibt technische Dokumente, die einfach ihren Zweck erfüllen müssen,
z. B. Zulassungsdokumente oder Wartungsanleitungen. Die Erwartungen des
Lesers richten sich hier auf rein sachliche Inhalte; eine übersichtliche
Darstellung ist wünschenswert, aber nicht absolut notwendig. Auf der
anderen Seite steht die Vielzahl technischer Dokumente, die dem Leser Hinweise
für den Umgang mit technischen Geräten geben sollen. Hier kommt es
sehr auf eine gute Gestaltung an, die mit darüber entscheidet, ob der
Nutzer mit der Bedienung eines Gerätes zurechtkommt oder nicht.
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Ein wirklich gutes Gerät benötigt wenig oder gar keine Anleitung,
seine Bedienung erklärt sich fast von selbst. Ist das Design durchdacht
gelungen, findet der Nutzer die zur Anwendung nötigen Handlungsschritte
selbst heraus oder wird z. B. durch Anzeigen auf einem Bildschirm
geführt. Die Anleitung kann also auch direkt Teil eines Gerätes
sein. Der Technische Redakteur sollte bereits beim Design eines Gerätes
einbezogen werden, um die Bedienung logisch und konsequent zu halten.
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Es ist immer wieder erstaunlich, wie gering die Akzeptanz von Anleitungen und
Online- oder Offline-Hilfen durch den Nutzer ist. Vielen Anwendern fehlt
offenbar das Vertrauen in die in einer Anleitung gegebenen Hinweise.
Abschreckende Beispiele schlecht übersetzter Anleitungen aus Fernost haben
sicherlich dazu beigetragen. Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass
an der Begleitdokumentation gerne gespart wird und bestenfalls die
Minimalanforderungen erfüllt werden.
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medienkompetenz
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Jedes Medium bietet andere Möglichkeiten, stellt aber auch andere
Anforderungen. Ein Technischer Redakteur sollte die Möglichkeiten und
Anforderungen des Mediums, für das er arbeitet, kennen und beherrschen.
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Printmedien werden unabhängig von technischen Geräten
genutzt. Sie bieten dem Leser die Möglichkeit, sich in die Funktionsweise
eines Gerätes einzulesen und Hintergrundinformationen zu erfahren,
z. B. über technische Zusammenhänge. Ein gedrucktes Werk ist
ein abgeschlossener Kosmos, der durch Index und Querverweise schnellen Zugriff
auf einzelne Themenbereiche ermöglichen kann. Externe Verweise erfordern
einen Wechsel des Mediums, also auf ein anderes Printmedium, eine Internetseite
oder ein Multimedia-Produkt wie eine Ton- oder Bilddatei.
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Online- oder Offline-Medien, also auf einem Computerbildschirm
angezeigte Informationen, können eine ähnliche Struktur aufweisen
wie gedruckte Informationen. Solche Medien, wie die klassische Hilfeanzeige
oder ein im Internet-Browser zu betrachtendes Dokument, bieten durch Links,
also Verknüpfungen, und Strukturansichten eine sehr handliche und
übersichtliche Benutzerführung sowie die Möglichkeit, direkt
auf externe Informationen wie z. B. Internetseiten zuzugreifen.
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Beide Medien können durch sogenanntes Single-Source-Publishing,
also durch das Verwalten mehrerer Zielmedien aus einem Quelldokument heraus,
effizient bearbeitet und konsistent gehalten werden.
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Jedoch erst über ein Content Management System ist es möglich,
sowohl die Belange unterschiedlicher Zielmedien als auch die der mehrsprachigen
Dokumentation zu erfüllen. Leistungsfähige Systeme zur zentralen
Verwaltung technischer Dokumente erfordern jedoch hohe Investitionskosten. Es
ist gründlich abzuwägen, ob der erwartete Nutzen diese Investitionen
rechtfertigen wird.
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Als weitere Medien bieten sich Ton- und Videodateien an. Tondateien
sind vor allem für Menschen mit Sehbehinderungen bedeutsam oder können
als Hörbücher auch für normal sehende Menschen interessant sein.
Videodateien sind hilfreich zur Erläuterung einzelner
Arbeitsschritte am Bildschirm; sie stellen jedoch sehr hohe Anforderungen an die
Herstellung, denn es muss für jedes Thema ein Drehbuch erstellt werden, das
dann mit grafischen Mitteln oder gar beliebig aufwändig inszenierten
Dreharbeiten, möglicherweise mit Schauspielern, umzusetzen ist.
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technikkompetenz
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Wie die Bezeichnung Technischer Redakteur bereits andeutet, erfordert
die Erstellung technischer Dokumente die Fähigkeit, technische Sachverhalte
zu erfassen und zu verstehen. Wer mit technischen Geräten und ihrer
Handhabung Probleme hat, kommt für diesen Beruf wohl kaum infrage. Genauso
wichtig ist jedoch auch eine Berufserfahrung in anderen Branchen, was den
Kenntnishorizont des Redakteurs wesentlich erweitert und seiner Auffassungsgabe
zugute kommt.
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elektronikkompetenz
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Für die Erstellung allgemeiner Unterlagen ist es nicht notwendig, die
Grundlagen der Herstellung eines Gerätes zu kennen. Sollen jedoch
technische Beschreibungen erstellt werden, z. B. für ein
Service-Handbuch, sind Kenntnisse von elektronischen Grundlagen und
Zusammenhängen nützlich, um die Stimmigkeit eines Textes
beurteilen zu können.
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Wenn ein Techniker oder Ingenieur die Beschreibung einer elektronischen
Baugruppe verfasst, verwendet er eine Vielzahl von Fachbegriffen, zudem
oft in einem Fachjargon ähnlich der Fliegersprache. Der Redakteur
hat für eine durchgängige und verständliche Terminologie
zu sorgen, damit der Leser nicht durch unterschiedlich verwendete Begriffe
verwirrt wird. Das rasche Aufdecken und Beheben von Widersprüchen ist
für einen sachkundigen Redakteur ebenfalls schnell und ohne lange
Rückfragen möglich.
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Weitere Kompetenzen für:
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Technische Dokumentation
Bildbearbeitung
Content Management
Übersetzung
Tonsignal-Bearbeitung
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Gute Technik verdient beste Dokumentation
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Heuss einschalten !
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